Umsetzung der Strategie 2024 - ein Blick in die Zukunft
Kerngeschäft für Pendler und Touristen
Die AB bekennen sich zum Kerngeschäft. Ziel ist, ein bedarfsgerechtes Fahrplanangebot auf allen Linien sicherzustellen. Dabei steht die optimale Einbindung in das übergeordnete Netz des öffentlichen Verkehrs im Vordergrund. Das Angebot des Fernverkehrs auf der Hauptachse Zürich-St.Gallen wird sich ändern. Die AB werden im Strategiehorizont Klarheit schaffen über die Angebotsschritte. Damit einher werden auch die noch notwendigen Massnahmen zum Ausbau der Infrastruktur gehen. Hierzu sind nächste Schritte einzuleiten.
Nachfrage
Die Auswertung der Nachfragezahlen 2019 zeigt das Bedürfnis nach einer die Stadt St.Gallen querenden Bahn. So ist der Zweck der «Durchmesserlinie» denn auch, umsteigefrei ins Stadtzentrum zu reisen. Die Nachfrage bestätigt dieses Bedürfnis. Im 2018 erlitten die AB infolge der längeren, baubedingten Streckenunterbrüche einen Rückgang der Nachfrage. Dieser konnte 2019 kompensiert werden. Es gelang die Werte von 2017 leicht zu übertreffen. Besonders erfreulich entwickelt sich die Nachfrage auf der Linie Trogen-St.Gallen-Appenzell.
Anzahl Einsteiger (% im Vergleich zum Vorjahr)
Die drei Zahnradbahnen
Die AB setzen sich zum Ziel, die Regionen zwischen dem Bodensee und dem Säntis mit der Bahn zu vernetzen. Eine Abkehr vom Betriebsmittel Bahn würde die Substanz der AB treffen. Vor allem resultierten spürbar nachteilige Wirkungen auf die gesamte Region. Die AB setzen sich daher beim Bund nachdrücklich für die Bereitstellung der Investitionsmittel in die Infrastruktur ein und wollen den Verkehr auf den drei Zahnradbahnen stärker am Markt positionieren. Die AB ihrerseits sind bestrebt, das Kernprodukt im Rahmen der Möglichkeiten zu optimieren, kommunikativ aktiver aufzutreten und Partnerschaften mit Leistungsträgern einzugehen. Gleichzeitig halten sie die Investitionen in die Infrastruktur so tief als möglich, ohne Sicherheitsgrenzwerte zu unterschreiten.
Servicezentrum Appenzeller Bahnen
Die AB verbessern die Wirtschaftlichkeit in der Instandhaltung des Rollmaterials. Dazu zentralisierten sie verschiedene Dienste. Das geplante neue Servicezentrum in Appenzell ersetzt die Werkstätten Gais, Speicher und Herisau. Für die Instandhaltung der Flotte werden dereinst moderne Technologien und zeitgemässe Anlagen zur Verfügung stehen. Eine Waschanlage ermöglicht eine umweltschonende Aussenreinigung der Züge. Die in Herisau und Gais freiwerdenden Areale werden andern Nutzungen zugeführt. Das Grossprojekt umfasst auch einen zentralen Stützpunkt für die Infrastruktur. Der Baubeginn des auf rund 55 Millionen veranschlagten Baus ist auf Mitte 2021 terminiert.
Visualisierung Servicezentrum
Windwarnsystem
Mehrmals jährlich müssen die AB den Zugsverkehr zwischen Weissbad und Wasserauen wegen zu starker Winde und Windböen einstellen und den Fahrbetrieb auf Bahnersatz umstellen. Dabei handelt es sich um eine präventive Massnahme aufgrund von Vorfällen in der Vergangenheit, in der es aufgrund der starken Böen und Windspitzengeschwindigkeiten von über 200 km/h Fahrzeuge aus den Schienen hob. Für die Fahrgäste und Mitarbeitenden ist dies mit zusätzlichem Aufwand durch Umsteigen und Organisationsarbeiten verbunden. Die Sicherheit hat oberste Priorität und so halten die AB am restriktiven Vorgehen fest.
Um künftig den Entscheid der Umstellung auf einen Bahnersatz möglichst effektiv zu treffen, müssen die Kenntnisse rund um die Wettersituation genauer bekannt sein. Derzeit werden in einem Projekt mit METEO Schweiz und der ETH die meteorologischen Grundlagen erforscht und Messmethoden entwickelt. Ergebnisse werden im Jahr 2020 erwartet.
Zugang zum Zug
Die Sanierung der Bahnübergänge und die Umsetzung der Vorgaben aus dem Behindertengleichstellungsgesetz gehen die AB mit einer auf die Verkehrsbedürfnisse abgestimmten Planung und effizientem Bau und Betrieb an. Es ist Ziel, auf den Hauptstrecken alle Bahnhöfe und Haltestellen bis Mitte 2024 angepasst zu haben.
Busdepot und Verwaltungsgebäude Herisau
Zusammen mit der Regiobus AG planen die AB an der Güterstrasse in Herisau ein Busdepot und darüber drei Stockwerke für Büroräumlichkeiten. Einen Teil der Büroflächen werden die AB für sich selber nutzen. Sie werden dort die Verwaltung einquartieren. Der Rest wird vermietet, unter anderem an die SOB. Mit der SOB sind die AB eine Zusammenarbeit im Bereich der Betriebsführung eingegangen.
Mitarbeitende sind Gastgeber
Die Modernisierung stellt neue Anforderungen an die Mitarbeitenden. Es gilt, die veränderten Kundenbedürfnisse aufzunehmen, sich mit diesen auseinanderzusetzen und das Selbstverständnis zur Servicequalität in den unterschiedlichen Funktionen zu reflektieren. Die gesamte Belegschaft hat sich in Schulungen mit der Dienstleistungsqualität vertieft auseinandergesetzt. Anhand von gemeinsam erarbeiteten Standards entwickelten die Teams Instrumente für eine gelebte Gastgeberqualität. Die Geschäftsleitung ist überzeugt, dass sich eine hohe Kundenorientierung mit einer gelebten Gastgeberkultur durch zufriedene Kundinnen und Kunden und damit mit einer weiterhin hohen Mitarbeiterzufriedenheit auszahlen wird.