GB19 Finanzen
Am 14. Juni 2019 trafen sich im Oberstufenzentrum in Gais 288 Aktionärinnen und Aktionäre zur 146. ordentlichen Generalversammlung der AB. Sie vertraten 12'064'600 Aktienstimmen bzw. ein Aktienkapital von CHF 12'064'600. Der Verwaltungsratspräsident, Dr. Ernst Boos, berichtete einleitend über die eigentliche Hauptaufgabe des Verwaltungsrates, die Neufassung der Strategie für den Zeitraum bis 2024. Thomas Baumgartner, Direktor, gab Einblick in die Ereignisse des Berichtsjahres entlang von Meilensteinen wie der Lieferung und Inbetriebnahme der neuen Züge sowie der feierlichen Eröffnung der Neubaustrecke zwischen St.Gallen und dem Riethüsli. Er berichtete über weitere wichtige Projekte wie die Perronerhöhungen, die Sanierung der Bahnübergänge und die Ortsdurchfahrt Teufen. Die Anwesenden genehmigten alle Anträge des Verwaltungsrates und entlasteten ihn.
Zuletzt aktualisiert am 06.05.2020 von .
Allgemeiner Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage
Im Vergleich zum Jahr 2018 konnte die Nachfrage um über 5 % gesteigert werden. Das wurde in etwas geringerem Umfang auch erwartet. Im 2018 war die Linie Teufen – St.Gallen für 6 Monate unterbrochen, was damals zu einem spürbaren Nachfragerückgang führte. Gegenüber dem Jahr 2017 beträgt das Plus noch rund 1 %. Im übrigen kann das Jahr 2019 gesamthaft als erfreulich bezeichnet werden. Mit etwas Verspätung konnte im März 2019 der Angebotsausbau realisiert werden. Finanziell trug der Landverkauf in der Ruckhalde zur Stabilisierung der Bilanz bei. Wirtschaftlich hat sich die Lage deutlich verbessert. Es ist nun wieder ausreichend Eigenkapital vorhanden.
Anzahl Vollzeitstellen
Die AB beschäftigten im Geschäftsjahr 2019 im Jahresdurchschnitt 183 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).
Durchführung einer Risikobeurteilung
Der kontinuierliche Risikomanagement-Prozess sieht vor, dass der Risikokatalog vom Verwaltungsrat sowie von den Mitgliedern der Geschäftsleitung einmal jährlich aktualisiert wird, letztmals am 11. März 2020. Die Massnahmen werden laufend aktualisiert und umgesetzt.
Bestellungs- und Auftragslage
Die eidgenössischen Konzessionen der AB für die regelmässige, gewerbsmässige Personenbeförderung liefen für mehrere Linien zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aus. Rechtzeitig konnte deren Verlängerung beantragt werden. Mit Verfügung vom 23. September 2019 verlängerte das BAV die Konzessionen zum Personenverkehr um weitere zehn Jahre bis zum 8. Dezember 2029.
Die weiteren eidgenössischen Konzessionen für die Personenbeförderung und den Bau und Betrieb der Eisenbahn-infrastruktur laufen frühestens im Dezember 2023 aus.
Die Bestellungen für das Regionalverkehrsangebot 2020 und 2021 liegen vor und konnten auf Basis der Offerten abgeschlossen werden.
Die Finanzierung der Sparte Infrastruktur konnte für das Jahr 2020 über einen weiteren Nachtrag zur laufenden Leistungsvereinbarung (LV) gesichert werden. Für die neue LV-Periode 2021 – 2024 reichten die AB fristgerecht eine den Vorgaben entsprechende Offerte ein. Die weiteren Investitionstätigkeiten sind damit finanziell abgesichert.
Forschungs- und Entwicklungstätigkeit
Die Planungen für das Servicezentrum in Appenzell laufen auf Hochtouren. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 vorgesehen. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um weitere Produktivitätsfortschritte zu erzielen.
Die Ergebnisse der Studie über den Fortbestand der drei Zahnradbahnen werden im Frühling 2020 bekanntgegeben. Ein Element dürfte ein höherer Automatisierungsgrad im Betrieb sein. Die AB sind bereit, bei der Entwicklung von (teil-)autonomen Lösungen ihren Beitrag zu leisten und in Abstimmung mit dem BAV Versuche zuzulassen.
In Zusammenarbeit mit Meteo Schweiz und der ETH möchten die AB ein verbessertes Windwarnsystem aufbauen, um im Schwendetal (Weissbad – Wasserauen) einen zuverlässigeren Bahnbetrieb aufrecht erhalten zu können. Zurzeit wird ab Windgeschwindigkeiten von über 70 km/h auf Busbetrieb umgestellt. Dieses Projekt wird im Rahmen von Innovationsförderungen finanziell durch den Bund unterstützt.
Aussergewöhnliche Ereignisse
Zwischen Teufen und St.Gallen wird in der Hauptverkehrszeit ein Viertelstundentakt angeboten. Entgegen der ursprünglichen Planung konnte diese Angebotsverdichtung erst auf den 18. März 2019 umgesetzt werden. Aus finanzieller Sicht war der Landverkauf in der Ruckhalde an die Stadt St.Gallen ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der finanziellen Stabilität.
Zukunftsaussichten
Im Verlaufe des Jahres 2019 konnten diverse Schlüsselpositionen neu besetzt werden. Die personellen Ressourcen sind nun vorhanden, um die weiteren Modernisierungsschritte, namentlich die fristgerechte Umsetzung des BehiG, voranzutreiben. Das BAV stellt dafür die Mittel prioritär zur Verfügung. Finanziell gleicht die Jahresrechnung 2019 einem Befreiungsschlag. Die finanzielle Stabilität ist nun soweit wiederhergestellt, dass für die anstehenden Herausforderungen ausreichend Handlungsspielraum besteht. In diesem Sinne ist der Blick in die Zukunft durchaus (wieder) optimistisch.
Zuletzt aktualisiert am 05.05.2020 von .