Finanzen

Ertrag aus ordentlichem Geschäft

Reiseverkehrsertrag
Reiseverkehrsertrag
+ 1,634%
Abgeltung
Abgeltung
+ 12,200%
Nebenertrag
Nebenertrag
- 2,839%
 

Aufwand aus ordentlichem Geschäft

Personalaufwand
Personalaufwand
+ 0,954%
Sachaufwand
Sachaufwand
+ 10,981%
Abschreibungen
Abschreibungen
+ 0,324%

Kommentare zur Erfolgsrechnung 2019

Betriebsertrag

Dank eines deutlichen Umsatzpluses im OSTWIND konnten die AB den erwarteten Rückgang infolge eines tieferen Verteilschlüssels auffangen. Aus der Einnahmenverteilung des Direkten Verkehrs (nationaler Verkehr) resultierte im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von rund 5 %. Insgesamt lag der Reiseverkehrsertrag 6 % über dem Budget. Das Nachfragewachstum von mehr als 5 % im Vergleich zum Vorjahr bildet einerseits den unterbruchsfreien Betrieb und andererseits das ab Mitte März 2019 verfügbare Mehrangebot ab. Die AB erwarten eine positive Wirkung auf die Ertragsverteilung im Jahr 2020. Die Zunahme der Abgeltungen für den Personenverkehr stehen im Zusammenhang mit dem Angebotsausbau und dem erstmals ganzjährigen Einsatz der neuen Fahrzeuge. Die Abgeltungen der Sparte Infrastruktur werden massgeblich durch den Abschreibungsaufwand inklusive die nicht aktivierbaren Investitionen beeinflusst. Diese Positionen deckt der Bund jeweils eins zu eins über die sogenannten Abschreibungsabgeltungen. Nicht besetzte Stellen, vor allem bei den Projektleitern in der Infrastruktur, führten zu einem Rückgang des Eigenleistungsertrags.

Materialaufwand

Abgesehen von den eingekauften Betriebsleistungen erhöhte sich der Materialaufwand im Vorjahresvergleich auf allen Positionen. Für den Unterhalt der Infrastruktur und des Rollmaterials gaben die AB mehr aus. Ersteres hängt auch mit der vermehrt konsequenten Verbuchung von nicht wertvermehrenden Arbeiten über die Erfolgsrechnung anstelle der Verbuchung über die Investitionsrechnung zusammen. Der Mehraufwand bei den Schienenfahrzeugen war teilweise eine Folge von zeitlich aus dem Vorjahr verschobenen Arbeiten. Zudem haben die AB die an die Transport Public Neuchâteloise verkauften Fahrzeuge zu einem grossen Teil selber revidiert. Diese Leistungen erbrachten die Werkstätten deutlich günstiger als budgetiert, was letztlich auch zu einem besseren Jahresergebnis beitrug. Der Angebotsausbau und die Neufahrzeuge erhöhten den Traktionsstrombedarf um knapp 17 %.

Personalaufwand

Trotz eines durchschnittlich tieferen Personalbestandes (bezogen auf Vollzeitstellen) erhöhte sich der Personalaufwand gegenüber dem Vorjahr um 1 %. Einerseits wurden fehlende personelle Ressourcen über temporäre Einstellungen teilweise aufgefangen. Andererseits konnte den Mitarbeitenden als Dank für ihren grossen Einsatz im Rahmen des Modernisierungsprozesses im Herbst 2019 eine einmalige Prämie ausgerichtet werden.

Ergebnis

Der Unternehmenserfolg ist auch deshalb sehr erfreulich, weil er noch deutlich besser ausfällt als erwartet. Die AB hatten - nebst verschiedenen einmaligen Zusatzerträgen - auch die Kosten im Griff. Der Betriebsaufwand vor Abschreibungen lag 0.3 % unter dem Budget.

Subventionsrechtliche Prüfung durch das Bundesamt für Verkehr (BAV)

Aufgrund der Anpassung des Aufsichtssystems zu den Subventionen im öffentlichen Verkehr verzichtet das BAV auf die Genehmigung der Jahresrechnungen, prüft aber die genehmigten Jahresrechnungen.

GB19 Finanzen

Erfolgsrechnung

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2020 von .

Bilanz

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2020 von .

Geldflussrechnung

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2020 von .

Anhang

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2020 von .

Revisionsbericht

Am 14. Juni 2019 trafen sich im Oberstufenzentrum in Gais 288 Aktionärinnen und Aktionäre zur 146. ordentlichen Generalversammlung der AB. Sie vertraten 12'064'600 Aktienstimmen bzw. ein Aktienkapital von CHF 12'064'600. Der Verwaltungsratspräsident, Dr. Ernst Boos, berichtete einleitend über die eigentliche Hauptaufgabe des Verwaltungsrates, die Neufassung der Strategie für den Zeitraum bis 2024. Thomas Baumgartner, Direktor, gab Einblick in die Ereignisse des Berichtsjahres entlang von Meilensteinen wie der Lieferung und Inbetriebnahme der neuen Züge sowie der feierlichen Eröffnung der Neubaustrecke zwischen St.Gallen und dem Riethüsli. Er berichtete über weitere wichtige Projekte wie die Perronerhöhungen, die Sanierung der Bahnübergänge und die Ortsdurchfahrt Teufen. Die Anwesenden genehmigten alle Anträge des Verwaltungsrates und entlasteten ihn.

 
 

Zuletzt aktualisiert am 06.05.2020 von .

Lagebericht

Allgemeiner Geschäftsverlauf und wirtschaftliche Lage

Im Vergleich zum Jahr 2018 konnte die Nachfrage um über 5 % gesteigert werden. Das wurde in etwas geringerem Umfang auch erwartet. Im 2018 war die Linie Teufen – St.Gallen für 6 Monate unterbrochen, was damals zu einem spürbaren Nachfragerückgang führte. Gegenüber dem Jahr 2017 beträgt das Plus noch rund 1 %. Im übrigen kann das Jahr 2019 gesamthaft als erfreulich bezeichnet werden. Mit etwas Verspätung konnte im März 2019 der Angebotsausbau realisiert werden. Finanziell trug der Landverkauf in der Ruckhalde zur Stabilisierung der Bilanz bei. Wirtschaftlich hat sich die Lage deutlich verbessert. Es ist nun wieder ausreichend Eigenkapital vorhanden.

Anzahl Vollzeitstellen
Die AB beschäftigten im Geschäftsjahr 2019 im Jahresdurchschnitt 183 Mitarbeitende (umgerechnet auf Vollzeitstellen).

Durchführung einer Risikobeurteilung
Der kontinuierliche Risikomanagement-Prozess sieht vor, dass der Risikokatalog vom Verwaltungsrat sowie von den Mitgliedern der Geschäftsleitung einmal jährlich aktualisiert wird, letztmals am 11. März 2020. Die Massnahmen werden laufend aktualisiert und umgesetzt.

Bestellungs- und Auftragslage
Die eidgenössischen Konzessionen der AB für die regelmässige, gewerbsmässige Personenbeförderung liefen für mehrere Linien zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 aus. Rechtzeitig konnte deren Verlängerung beantragt werden. Mit Verfügung vom 23. September 2019 verlängerte das BAV die Konzessionen zum Personenverkehr um weitere zehn Jahre bis zum 8. Dezember 2029.


Die weiteren eidgenössischen Konzessionen für die Personenbeförderung und den Bau und Betrieb der Eisenbahn-infrastruktur laufen frühestens im Dezember 2023 aus.

Die Bestellungen für das Regionalverkehrsangebot 2020 und 2021 liegen vor und konnten auf Basis der Offerten abgeschlossen werden.


Die Finanzierung der Sparte Infrastruktur konnte für das Jahr 2020 über einen weiteren Nachtrag zur laufenden Leistungsvereinbarung (LV) gesichert werden. Für die neue LV-Periode 2021 – 2024 reichten die AB fristgerecht eine den Vorgaben entsprechende Offerte ein. Die weiteren Investitionstätigkeiten sind damit finanziell abgesichert.

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit
Die Planungen für das Servicezentrum in Appenzell laufen auf Hochtouren. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2023 vorgesehen. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, um weitere Produktivitätsfortschritte zu erzielen.

Die Ergebnisse der Studie über den Fortbestand der drei Zahnradbahnen werden im Frühling 2020 bekanntgegeben. Ein Element dürfte ein höherer Automatisierungsgrad im Betrieb sein. Die AB sind bereit, bei der Entwicklung von (teil-)autonomen Lösungen ihren Beitrag zu leisten und in Abstimmung mit dem BAV Versuche zuzulassen.

In Zusammenarbeit mit Meteo Schweiz und der ETH möchten die AB ein verbessertes Windwarnsystem aufbauen, um im Schwendetal (Weissbad – Wasserauen) einen zuverlässigeren Bahnbetrieb aufrecht erhalten zu können. Zurzeit wird ab Windgeschwindigkeiten von über 70 km/h auf Busbetrieb umgestellt. Dieses Projekt wird im Rahmen von Innovationsförderungen finanziell durch den Bund unterstützt.

Aussergewöhnliche Ereignisse
Zwischen Teufen und St.Gallen wird in der Hauptverkehrszeit ein Viertelstundentakt angeboten. Entgegen der ursprünglichen Planung konnte diese Angebotsverdichtung erst auf den 18. März 2019 umgesetzt werden. Aus finanzieller Sicht war der Landverkauf in der Ruckhalde an die Stadt St.Gallen ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der finanziellen Stabilität.

Zukunftsaussichten
Im Verlaufe des Jahres 2019 konnten diverse Schlüsselpositionen neu besetzt werden. Die personellen Ressourcen sind nun vorhanden, um die weiteren Modernisierungsschritte, namentlich die fristgerechte Umsetzung des BehiG, voranzutreiben. Das BAV stellt dafür die Mittel prioritär zur Verfügung. Finanziell gleicht die Jahresrechnung 2019 einem Befreiungsschlag. Die finanzielle Stabilität ist nun soweit wiederhergestellt, dass für die anstehenden Herausforderungen ausreichend Handlungsspielraum besteht. In diesem Sinne ist der Blick in die Zukunft durchaus (wieder) optimistisch.

Zuletzt aktualisiert am 05.05.2020 von .

Dank und Anträge

Nach dem langen Betriebsunterbruch 2018 zwischen St.Gallen und Teufen ist es gelungen, Kundinnen und Kunden zurück zu gewinnen. Im Jahr 2019 sind 5.6 % mehr Personen mit den AB gefahren als im Jahr 2018. Über 5.2 Mio. Personen reisten mit den Zügen der AB. Sie legten dabei auch 6.7 Kilometer mehr zurück als im Vorjahr. Verwaltungsrat, Geschäftsleitung, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedanken sich für diese Treue herzlich.


Die AB erfahren eine grosse Unterstützung durch den Bund, die Kantone, Gemeinden und Bezirke. Für die finanziellen Mittel und die Begleitung in zahlreichen Bewilligungsverfahren bedanken sich die AB. Ohne die Abgeltungen der öffentlichen Hand wäre das gute Angebot nicht aufrecht zu erhalten. Die AB verpflichten sich im Gegenzug, mit den Mitteln haushälterisch umzugehen und sie als treuhänderisches Gut einzusetzen.

Den 213 Mitarbeitenden ist es zu verdanken, dass die Züge sauber und rechtzeitig unterwegs sind, die Infrastruktur gut unterhalten und administrative Abläufe effizient bearbeitet sind. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gebührt für die gewissenhafte Arbeit für das tolle Produkt ein herzliches Dankeschön.

Anträge

Nach Kenntnisnahme des Geschäftsberichtes inklusive Jahresrechnung und Bilanz sowie des Berichts der Revisionsstelle stellt der Verwaltungsrat folgende Anträge

  1. den Geschäftsbericht 2019 zu genehmigen.
  2. die Jahresrechnung 2019 zu genehmigen ist nach Kenntnisnahme des Berichtes der Revisionsstelle zu genehmigen.
  3. der Gewinn aus der abgeltungsberechtigten Sparte Personenverkehr, d.h. CHF 5'395'306, ist der Reserve gemäss Art. 36 Personenbeförderungsgesetz PBG zuzuweisen. Der Verlust aus der abgeltungsberechtigten Sparte Infrastruktur, d.h. CHF 315'465, ist der Reserve gemäss Art. 67 Eisenbahngesetz EBG zu entnehmen. Der Verlust aus der freien Sparte, d.h. CHF 140'319, ist der freien Reserve zu entnehmen.
  4. den Verwaltungsratsorganen ist für die Geschäftsführung Entlastung zu erteilen.

Herisau, 24. April 2020

Der Präsident des Verwaltungsrates Der Direktor
Dr. Ernst Boos Thomas Baumgartner